Fahrgast-Lobby
Hochtaunus

Pressemitteilung vom 23. August 2004

Erinnerungen an die Saalburgbahn

Die „Fahrgast-Lobby Hochtaunus“ unternahm am vergangenen Wochenende eine Begehung der Trasse, auf der von 1900 bis 1935 von Bad Homburg aus die „Saalburgbahn“ verkehrte. Begleitet wurde die Gruppe von Mathias Wagner, dem für den Hochtaunuskreis zuständigen Landtagsabgeordneten der Grünen und verkehrspolitischen Sprecher seiner Fraktion Er wollte sich bei diesem Anlass über die von der Fahrgast-Lobby entwickelten Vorschläge zu Verbesserung des regionalen ÖPNV informieren.

Ausgangspunkt für die Exkursion war das „im römischen Kolonialstil“ erbaute Stationsgebäude auf der Saalburg. Dieses ist dank der Arbeit des Bienenzuchtvereins Obertaunus fast sieben Jahrzehnte lang gut erhalten geblieben und hat kürzlich eine gründliche Renovierung durch die Stadt Bad Homburg erfahren.

Die Teilnehmer wurden von Professor Walter Söhnlein sachkundig über Entstehung und Betrieb dieses für die damalige Zeit außerordentlich fortschrittlichen Verkehrsmittels informiert. Immerhin erreichte die elektrische Bahn in 39 Minuten vom Alten Bahnhof das Römerkastell und überwand dabei – ohne Zahnrad – einen Höhenunterschied von 200 m. Je nach Bedarf verkehrten die Wagen alle 10 – 30 Minuten. Im letzten Vorkriegsjahr 1913 wurden über 200.000 Fahrgäste befördert, so dass man sogar einen Doppelstockwagen einsetzte, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Die Teilnehmer konnten sich durchaus vorstellen, dass auch heute eine neu zu bauende elektrische Bahn, die von der Taunusbahn in Wehrheim zum Hessenpark und weiter zur Saalburg geführt würde, auf großes Interesse der Besucher von zwei stark besuchten Sehenswürdigkeiten im Taunus stoßen und den üblichen starken Straßenverkehr entlasten könnte.

Es wurde zudem auch der Wunsch geäußert, den letzten Triebwagen der Homburger Straßenbahn, der in einem Frankfurter Depot langsam zerfällt, als technisches Denkmal zu erhalten. Dafür werden Sponsoren gesucht.

Die Wanderung führte dann weitgehend auf den historischen Spuren der ehemaligen Trasse der elektrischen Bahn nach Dornholzhausen; während die früheren Einschnitte inzwischen zugeschüttet worden sind, kann man den hohen Bahndamm teilweise noch gut erkennen.

Fotos: © Walter Söhnlein

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